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Österliche Gedanken zur Ära der KI

Aktualisiert: 11. Apr. 2023

Ist die KI eine Wiedergeburt des Menschen? Ist sie derjenige... Lassen wir solche Gedanken, gerade weil Ostern zu Ende ist. Es ist nicht relevant, wieviele Fehler die KI heute noch herumschleppt. Bereiten wir uns auf eine neue Zukunft vor.

Text: Bruno Habegger


Mein Verhältnis zu KI-Systemen für die Masse ist ziemlich nüchtern. Wir erleben gerade den Anfang einer ganz neuen Entwicklung. Die heutigen Systeme sind – überblickt man die Content-Menge über ChatGPT & Co. – für spezielle Aufgaben ganz gut, jedoch längst nicht der Weisheit letzter Schluss. Sie fabrizieren ziemlich viele Fehlzündungen. Wahrscheinlich wie die ersten Autos mit Verbrenner.

Doch die Zukunftsaussichten sind berauschend, wohl aber erst in ein paar Generationen, wenn die technischen, demokratischen und juristischen Herausforderungen gelöst sind. Vier drängende Themen für die KI:


Bildung

Die Schule braucht nicht das tausendste Reformprojektchen, sondern einen Totalumbau. Die KI könnte hier als Booster wirken. Was, wenn sie die Lehrperson bei Routineaufgaben unterstützt, beim Erstellen von Stundenplänen, beim Vorbereiten und Ausführen sowie Korrigieren von Tests? Was, wenn die Schulleitung sich um die sozialen Probleme der Schülerinnen und Schüler kümmern, die Bande mit anderen Institutionen stärken könnte? Und wenn die KI als Lernbegleitung Schülerinnen und Schüler ermutigt, eigene Lernpfade zu beschreiten, ihnen aufgrund bisheriger Erfolge immer neue Stoffe anbietet, anstatt die Vorgekauten des letzten Jahres aus dem Lehrerzimmer? Bräuchte es dann noch Noten, denn wer wüsste besser Bescheid über den Lernstand des Kindes als die KI? Sie registriert jedes Scheitern, jeden Erfolg und jeden Seufzer auf dem Weg in den produktiven Teil der Gesellschaft.


Politik

Das Milizsystem der Schweiz braucht dringend Flügel. Es ist träge, unattraktiv und fördert – etwa in der Parteienlandschaft – Meinungsschablonen statt echter Lösungsansätze. Die Zukunft ist eben nicht links oder rechts. Sondern geradeaus. Die KI könnte hier korrigierend eingreifen, etwa durch gezielte Erleichterung der Milizarbeit. Sie könnte Sitzungsunterlagen ansprechend und verständlich aufbereiten, sie könnte Menschen gezielt ansprechen, die gerne einen Beitrag leisten möchte, jedoch von den Lauthälsen im politischen System abgeschreckt werden. Nur so ein Traum: Was, wenn die KI jederzeit Bescheid über die Meinung zu aktuellen Themen in der Bevölkerung wüsste? Die KI-gestützte Demokratie wäre eine ganz andere.


Gesundheit

Schon jetzt attestieren Ärzte der KI eine hervorragende Diagnosefähigkeit. Das ist kein Wunder, wenn man weiss, wie das heutige System funktioniert. Patientinnen und Patienten treffen auf den richtigen Arzt oder eben nicht. Dann Pech gehabt. Diagnosen basieren auf Beobachtungen, auf individuellen Fakten. Die richtigen Schlüsse gibts als Wirkstoff nur dazu, wenn der Patient transparent ist. Die Realität: Komplexere Krankheitsbilder setzen viel Zeit und Empathie voraus. Das wird erstens im Vergütungstarif nicht reflektiert und zweitens, die Müdigkeit. Die Müdigkeit.

Arbeit

Was ist künftig noch Arbeit? Wenn die KI Gesprächsprotokolle automatisch erstellt, Zusammenfassungen präsentiert und viele andere Routineaufgaben mehr übernimmt, welche Rollen braucht ein Unternehmen künftig noch? Wer hat noch Interesse am Buchhalter-Job, wenn die KI Belege automatisch erfasst und korrekt ablegt, wer am KV, wenn Korrespondenz und viele weitere Bürotätigkeiten im Nu erledigt sind? Gerade in den Büros wird die KI für einen Kahlschlag sorgen, denn hier drehen besonders viele Routinearbeitende im Hamsterrad.


Zukunft

Ist sie das, die KI? Die Wiedergeburt des Menschen? Macht sie uns in jeder Hinsicht besser? Oder ist sie unser Untergang? Es kommt darauf an. Ob wir schlauer sind. Müssen wir, denn wir haben die KI ja erfunden. Ob wir die Effekte kontrollieren können, steht auf einem anderen Blatt, das wir vielleicht künftig häufiger mit unseren Ideen bekritzeln sollten, denn das hebt uns mit Sicherheit von einer KI ab. Wir schaffen Neues aus dem Nichts. Und wundern uns dann, was mit uns geschieht. So muss es IHM am siebten Tag ergangen sein.



Hey ChatGPT, are you the new messiah?
No, I'm not the new messiah. I'm an artificial intelligence language model designed to assist and provide information to users. While I can provide answers to a wide range of questions, I don't have the abilities or qualities that are typically associated with a messiah or savior figure.
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