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Meine fünf Cents auf die KI-Zukunft



Euphorie ist die grosse Schwester der Angst. Etwas Nüchternheit hilft. Künstliche Assistenten verändern alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche nach und nach. Die Zukunft mit der KI hängt davon ab, ob wir unsere menschlichen Stärken nutzen können.

Das Ende des Content-Marketings. Der Tod der Marken. Google hat ausgespielt. Die Schule stirbt. Der Mensch wird dumm. Das Ende der Welt ist nah. Hier eine coole Suchmaschine, die KI-gesteuert ist. Die 20 besten Prompts für ChatGPT.

Was man derzeit so liest über das erste Auftauchen einer scheinbar funktionierenden KI schwankt zwischen Euphorie und Angst. Manche adaptieren die KI sofort in ihren Workflow, andere lehnen sie ab oder sehen ein Geschäft darin. Erste hastig zusammengebaute Cloudtools versprechen viel, halten aber nur, was die KI dahinter leistet. Das ist viel, aber nicht genug. Wir wissen derzeit nicht sehr viel über die Wirkung der KI in der Zukunft, die wir selbst gestalten können.

Etwas Nüchternheit tut not.

Die KI ist nicht wirklich intelligent. Sie tut nur so. Sie fischt aus einem Ozean an Daten die Filets heraus. Sie ist die Taube im Paradies. Kein mühseliges Ausnehmen und filettieren mehr. So praktisch!

Die KI braucht dazu wenig überraschend immer neue Daten. Sie ist so klug wie das, was ihr zugeführt wird. Und wie der Entwickler der Algorithmen es erlaubt.

Warum sollte ich nun die KI mit meinen persönlichen Daten füttern? Ich kaufe ja auch keine Mode mit aufgedruckter Werbung. Warum sollte ich einer Suchmaschine wie you.com Vertrauen schenken? Nur weil sie angeblich intelligent sein soll? Warum soll ich heute darauf vertrauen, dass die Player hinter ChatGPT – unter anderem Elon Musik und Microsoft – in Zukunft verantwortungsvoll handeln? Don’t be evil – nahm sich einst Google auch mal vor. Ein ehrliches Statement gabs 2015 auch von OpenAi, der Firma hinter der vieldiskutierten KI.

Der Zug rollt. Zeit, sich Gedanken zu machen, wohin. Wer die Augen verschliesst, der ist nicht schlauer als jene, die damals angesichts der Dampfrösser mit ihren horrenden Geschwindigkeiten Tod und Verderbnis prophezeiten.

Meine fünf Prognosen

1. Wir wissen nicht, wie sich die KI dereinst auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt. Wir können es nur vermuten, aufgrund unserer eigenen Einstellung zur KI.

2. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für die Nutzung von KI-Systemen festlegen. Ob sie das rechtzeitig hinbekommt – wir wissen es nicht.

3. Die KI als freundlicher Nachbar oder als Doc Oc? Wir wissen es nicht. Es hängt unter anderem davon ab, ob wir klüger sind als wir derzeit handeln.

4. Sicher wird eine KI zu einem neuen Suchverhalten führen. Treffer sind präziser. Die Zeit der Linklisten geht zu Ende – zumindest für zahlende Suchende. Möglicherweise bleibt die Websuche kostenlos nur ohne KI.

5. Persönliche KIs könnten sich entwickeln, quasi digitale Zwillinge meiner Persönlichkeit oder der Markenpersönlichkeit. Das würde klassische Websites obsolet machen – oder im Zweiklassenweb nur noch für die klassische Informationssuche dienen, natürlich automatisch aufbereitet durch die individuelle KI.

Und, ach ja: R.I.P., Social Media.



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